Das Robert-Koch-Institut (RKI) sowie die Bundesärztekammer haben bereits im Sommer 2021 auf Basis wissenschaftlicher Studien die Einführung von altersgerechten und sicheren Testverfahren in Kinder-betreuungseinrichtungen empfohlen. Hier finden Sie die relevanten Quellen und Stellungnahmen.


Zur Genauigkeit von Antigen Schnelltests

„Forscherinnen und Forscher aus den Instituten für Hygiene und Mikrobiologie sowie Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) sowie mehrerer Kliniken des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) sind jetzt zu einem anderen Ergebnis gekommen. Demnach liegt die Sensitivität der Antigen-Schnelltests im klinischen Praxiseinsatz mit 42,6 Prozent signifikant unter den Herstellerangaben. Die Ergebnisse dieser Studie hat das Team in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift EBioMedicine veröffentlicht.“

Uni Würzburg (01.07.2021)

Zur Genauigkeit von PCR Pooltests

„Die Lolli-Methode verbindet eine einfache Probenentnahme mit einer PCR-Pooltestung. Untersuchungen an 122 Personen am Morgen zeigten bei Viruslasten über 103 Viruskopien/ml im Naso-/Oropharynxabstrich eine Sensitivität von 93,9 %. Ein auf der Lolli-Methode basierendes Testkonzept zeigte sich in 32 Kitas praktikabel und wurde sowohl von Kindern als auch Erwachsenen sehr gut akzeptiert. Daher gehen wir davon aus, dass die Lolli-Methode eine Grundlage für ein breit anwendbares und systematisches Testkonzept in Kitas und Schulen darstellen kann.“

Studie zu Lolli-PCR-Pooltests im Kindergarten (RKI – epidemiologisches Bulletin 32/21)

Zur Teststrategie in Bildungseinrichtungen

Nationale Teststrategie (RKI / Stand: 01.12.2021)

„Über die vereinfachte Probengewinnung und die Testung der Proben einer KITA-Gruppe bzw. einer (Grund-)Schulklasse können mittels SARS-CoV-2-PCR-Testungen nicht erkennbare Infektionen besser identifiziert werden. Damit können Infektionen frühzeitiger in Bildungseinrichtungen erkannt und somit die Übertragung innerhalb der Einrichtungen vermieden werden“

https://www.bundesaerztekammer.de/presse/pressemitteilungen/news-detail/pcr-lolli-tests-an-kitas-und-schulen-bundesweit-einsetzen/

„Die unkritische Anwendung diagnostischer Tests zum Nachweis von SARS-CoV-2 und insbesondere die Durchführung von SARS-CoV-2-PoC-Antigentests von nicht bzw. nicht ausreichend geschultem Personal generiert Risiken für die zu testenden Personen bei der Probengewinnung, erhöht das Risiko fehlerhafter Ergebnisse bzw. Testinterpretationen und kann bei Nichteinhalten der für die Durchführung der Tests notwendigen persönlichen Schutzmaßnahmen zu SARS-CoV-2-Infektionen bei den Durchführenden führen. Das gilt auch für die Anwendung von Tests durch Laien in privater Umgebung.“

Bundesärztekammer – Thesenpapier Teststrategie (17.08.2021)

Zur Umsetzung von Lolli-PCR-Pooltests in Kinderbetreuungseinrichtungen

Die Lolli-Methode ist eine nicht-invasive Methode der Probengewinnung. Dabei müssen die Kinder 30 Sekunden an einem Tupfer -wie an einem Lolli – lutschen. Mit diesen Tupfern kann dann ein PCR-Test durchgeführt werden. Die Tupfer werden im Pool getestet, das bedeutet, dass pro Kitagruppe eine PCR mit den Tupfern aller Kinder durchgeführt wird. Wenn das Test-Ergebnis der Pool-PCR negativ ist, bedeutet das, dass bei keinem der Kinder SARS-CoV-2 nachgewiesen werden konnte. Bei einem positiven Ergebnis müssen alle Kinder erneut und einzeln getestet werden, um das infizierte Kind zu identifizieren. Damit infizierte Kinder keine weiteren Personen anstecken, müssen sie zu Hause bleiben bis sie nicht mehr ansteckend sind.

https://kita-testung-koeln.de/